F ³ – das Forum für Fahrzeuggeschichte – ehrt auch 2011 eine Persönlichkeit für ihr automobilhistorisches Wirken:
Karl Reese erhält den „Goldenen Kolben 2011“
Bremen, im Februar 5.2.2011.
Im Rahmen der Bremen Classic Motorshow wurde erstmals ein leidenschaftlicher Motorradmensch, der legendäre Karl Reese, mit dem "Goldenen Kolben" ausgezeichnet. Das Forum für Fahrzeuggeschichte F-kubik ehrte damit eine Persönlichkeit für deren besondere Verdienste um Kraftfahrzeug-Geschichte.
Video (Ira Thorsting): www.youtube.com/watch?v=BguoWAtdDAk 8
Gewürdigt wurde mit dieser Ehrung sein Bemühen um die Pflege und Vermittlung der Motorradgeschichte mit der Gewissenhaftigkeit des engagierten Wissenschaftlers, gepaart mit jahrzehntelanger Arbeit für den Veteranen Fahrzeug Verband, die Führung eines enormen Archivs, Buch- und Zeitschriftenpublikationen nebst komplexen Fahrzeugselbstbauten, -umbauten, und -restaurierungen.
Der Verdienst von Karl Reese liegt besonders darin, zu denen zu gehören, die als erste in Deutschland ein Bewusstsein und eine Öffentlichkeit für Oldtimerfahrzeuge geschaffen haben und in mühevoller Arbeit aus dem Nichts Strukturen schufen, die 1959 zur Gründung des Veteranenfahrzeugvereins (kurz VFV) führten. Zu Pfingsten 1956 führten Reese und seine Freunde in Neckarsulm in Verbindung mit den Feierlichkeiten zur Eröffnung des Deutschen Zweiradmuseums in Neckarsulm die erste Motorradveteranenrallye durch. Dieses vom Preisträger gestaltete Treffen wurde bis 1959 jährlich wiederholt. Daraus wuchs die Erkenntnis, dass eine Struktur zur Kommunikation und gegenseitigen Hilfe für Oldie-Freunde geschaffen werden sollte. Reese und seine Freunde gründeten daraufhin den Veteranenfahrzeugverein.
Das alles wäre ohne den unermüdlichen Karl Reese kaum passiert. Noch dazu schuf er eigene Rennmotorräder, patentierte Bremsenkonstruktion und komplette Straßenmotorräder sowie Gespanne. Seit 51 Jahren ist Reese im Vorstand des Veteranenfahrzeugvereins, der mittlerweile zum Veteranenfahrzeugverband geworden war, tätig. 1968 organisierte er mit Wilhelm Herz den ersten Präsentationslauf für historische Rennmaschinen. Von 1994 bis 2002 führte er den VFV als Präsident. Im Anschluss wurde er VFV-Ehrenpräsident.
Als Diplomarbeit konstruierte er einen Rennmotor, eine von mehreren Motorradkonstruktionen, die er auf die Piste brachte und auch selbst pilotierte. Als Praktiker mit profundem historischem und technischem Wissen entwickelte er die Restaurierungsseminare des VFV, bei denen Wissen an jüngere Mitglieder weitergegeben wird. Aber nach wie vor startet Reese von Zeit zu Zeit bei Veteranenrallies mit Frau Anneliese im Beiwagen mit seinem 1937er NSU-Werksgespann.
Die Gruppe F-kubik handelt sicher im Namen aller an der Motorisierungsgeschichte Interessierten, wenn sie daher Karl Reese ihren Jahrespreis zuerkennt. Die Verleihung des „Goldenen Kolben 2011“ findet im Rahmen der Bremen Classic Motorshow (4. bis 6. Februar 2011) statt.
Vita Karl Reese
Karl Reese wurde am 18. Januar 1930 in Mülheim geboren. Nach Abschluss einer Mechanikerlehre bei Mauser in Oberndorf fand er eine Tätigkeit bei der Britischen Rheinarmee als Motorradmechaniker. 1948 begann Reese erfolgreich Motorradrennen zu fahren.
1951 heiratete er und studierte in Essen Wärmekraftmaschinentechnik. Nach dem Abschluss als Ingenieur arbeitete er bei der Gabelstaplerfirma Clark; zunächst als Kundendienstingenieur, ab 1955 als Konstrukteur. Seit seinem altersbedingten Rückzug aus dem Berufsleben im Jahr 1995 widmet er sich ganz der Motorradhistorie als Schrauber ebenso wie als Schreiber. Reese ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Der goldene Kolben wird jährlich verliehen. Im Jahr 2011 vergibt das Forum für Fahrzeuggeschichte F³ die Auszeichnung zum sechsten Mal:
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