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Der Goldene Kolben |
Hans-Joachim Weise, der sich heute gern als "Oldtimer in der Oldtimerszene" betitelt, gilt durch seine lange Zugehörigkeit und Akzeptanz in der internationalen Altauto-Szene als Institution.
1955 in Hannover geboren, machte "Alles-Sammler" Weise schon als Kind von sich reden. Seine diversen Privat-Lager, die er aus Platzmangel teilweise im Stadtwald Eilenriede angelegt hatte, wurden meist einmal pro Jahr von seinem Vater entdeckt und "entsorgt". Über alte Fahrräder, die er natürlich hortete und benutzte, kam er erstmals in Kontakt mit motorisierten Fortbewegungsmitteln.
Mit dem Ziel der Fachhochschulreife begann Achim Weise 1972 seine Berufsausbildung als HiFi-Fernseh-Techniker. Bei schönem Wetter fuhr er mit seiner BMW, Baujahr 1955, in die Firma, deren Geschäftsführer kam mit einem Mercedes 170 zur Arbeit. Mit den Herren Schröder und Weise hatten sich zwei verwandte Seelen getroffen. Tagsüber waren sie Chef und Lehrling, abends und an den Wochenenden aber Hobbyfreunde, die zusammen an alten Autos schraubten, Teile suchten und was sonst in der damals gerade beginnenden Sammlerszene zu tun war. Nach dem 1976 begonnenen Zivildienst wich das ehemalige Berufsziel, das Hochschulfach Film- und Fernseh-Regie, mehr und mehr der Idee, das Oldtimer-Hobby zum Beruf zu machen. Der (überhaupt nicht scherzhaft gemeinte) Eintrag einer Firma Schröder & Weise erfolgte bereits zum 1. April 1977.
Der Handel mit historischen Fahrzeugen, die Gründung des ersten Fachantiquariates zum Thema Auto und Motorrad, die Produktion und der Verkauf der Autopaletots, der Handel mit einigen Ersatzteilen und modernen Produkten für Oldtimer bildeten den Handelsrahmen der schnell in der gesamten Bundesrepublik, bald darauf auch international bekannt Firma S&W in Hannover. Häufig stand die idealistische Begeisterung vor den wirtschaftlich notwendigen Überlegungen. Doch die Firma zog gerade dadurch auch das Vertrauen und die Akzeptanz der zeitgleich gewachsenen "Szene" auf sich, gehörte stets zu den "Gleichgesinnten".
1979 erfolgte der Umzug der Firma S&W aus einem kleinen Dorf zurück nach Hannover in ein großes Gebäude mit Ladenlokal. In Kooperation mit der Fa. Schrader in München (siehe oben unter Halwart Schrader) kam nun der Handel mit (Auto-)Neubüchern hinzu, ebenso mit Postern, Miniaturen, Automobilia etc. Sogar einen Verlag gründete S&W, in welchem jedoch nur ein Buch entstand. Dann folgten eigene Kataloge und die EDV-Entwicklung für Buchhandel und Antiquariat. Kurzum: Schröder & Weise waren für eine gewisse Zeitspanne die bekanntesten und größten Händler des Fachbereiches.
1993 wurde der Handel mit historischen Fahrzeugen an eine eigene GmbH abgegeben, seit 2003 firmieren wieder alle Handelsbereiche unter einem Dach, und zwar als "Schröder & Weise Classics GmbH". Historische Recherchen, Begleitung und Beratung in fast allen Altautobelangen, Gutachten für Gerichte und Versicherungen, Konzeptentwicklungen für neue Geschäftsideen im Oldtimerbereich und vieles mehr runden heute das Geschäft ab.